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Die Deutschen und ihr Theater: Kleine Geschichte der »moralischen Anstalt« - oder: Ist das Theater überfordert? (Theater #95)

by Manfred Brauneck

Die Deutschen erwarten von ihrem Theater mehr, als nur unterhalten zu werden. Das vermutete nicht nur der junge Brecht, auch Lessing verband seine Absicht, in Hamburg ein Nationaltheater zu gründen, mit der Hoffnung, dass die Deutschen einmal nicht nur eine Nation sein würden, sondern eine »Kulturnation«. Er war überzeugt, dass dabei das Theater eine zentrale, unterstützende Rolle spielen würde. Ist diese hohe Erwartung, die hierzulande mit dem Theater verbunden wird, das Deutsche am deutschen Theater? Längst nimmt die Institution in Deutschland eine exzeptionelle Stellung im kulturellen Gefüge ein. Aber: Ist das Theater damit überfordert? Will - und kann - es mehr sein als »Abendunterhaltung«? Ein kritischer Blick auf eine deutsche Kulturinstitution.

Naturalezza | Simplicité - Natürlichkeit im Musiktheater (Theater #96)

by Vera Grund Claire Genewein Hans-Georg Nicklaus

Kaum ein anderes Thema verbindet Ästhetik und Moral so sehr wie ›Natur‹. Der Aspekt der moralischen Überlegenheit wurde der Natürlichkeit im Laufe der Geschichte immer wieder zugeschrieben und umgekehrt das moralische Gesetz aus der Natur legitimiert. Ausgangspunkt dieses Bandes ist das mittlere 18. Jahrhundert, in welchem die Bühnenästhetik von der Forderung nach Natürlichkeit als Gegenposition zu den barocken Affekten gekennzeichnet war. Beiträge aus der Kunstgeschichte, Tanztheorie, Theater-, Kultur- und Musikwissenschaft sowie der Praxis der Theater- und Opernregie diskutieren die Forderungen nach Natürlichkeit und Einfachheit. Vor etwa 250 Jahren prägten diese die Debatten um den ›natürlichen Menschen‹ oder ›edlen Wilden‹ in gesellschaftspolitischen, aber auch in bühnen- und musikästhetischen Diskursen. Es zeigt sich einmal mehr: Was Natur ist, bestimmt die Kunst.

Weihnachtliches Theater: Zur Entstehung und Geschichte einer bürgerlichen Fest- und Theaterkultur (Theater #97)

by Laura Schmidt

Weihnachten etabliert sich erst im ausgehenden 18. Jahrhundert als Familienfest. Im Rahmen eines radikalen Paradigmenwechsels wandert ein ursprünglich kirchliches Fest in die Wohnzimmer - das moderne Verständnis der weihnachtlichen Festpraxis ist zugleich Ausdruck eines zur Leitkultur gewordenen Bürgertums. Zeitgleich entwickelt sich auch das Theater zu einem Leitmedium bürgerlicher Kultur. Laura Schmidt zeichnet die Beziehungsgeschichte von Fest und Theater seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert nach. Analysiert werden Texte und damit verbundene Aufführungsformen weihnachtlicher Theaterstücke. Das Panorama reicht von Kinderschauspielen über Laienspiele und Weihnachtsmärchen bis hin zu Initiativen der Arbeiterbewegung.

Von der Darstellbarkeit des Anderen: Szenen eines Theaters der Spur (Theater #98)

by Mayte Zimmermann

Die Darstellbarkeit des Anderen ist eine der zentralen Fragen der Theatertheorie und -praxis. In einer theaterwissenschaftlichen Lektüre philosophischer Positionen im Anschluss an Levinas und einer detaillierten Betrachtung von fünf szenischen Arbeiten stellt sich Mayte Zimmermanns Untersuchung dieser Problematik und nimmt szenische Rücksicht auf die Grenzen von Darstellbarkeit. Sie zeigt: Dem Auftritt als erkenn- und verstehbarer Figur, in deren Namen (Darstellungs-)Politik betrieben werden kann, wohnt automatisch Gewalt inne - solange nicht nach dem gefragt wird, was in der Darstellung qua ihrer Formen Anderes bleiben muss.

Verausgabung: Die Ästhetik der Anti-Ökonomie im Theater (Theater #99)

by Asma Diakité

Wie ist angesichts der fortwährenden Dramatisierung der Politik und des allgegenwärtigen Diktats der Selbstwerdung eine ästhetische Praxis jenseits des Modells der Handlung noch möglich? In ihrer an Georges Bataille angelehnten Beschreibung einer ästhetischen Praxis als Verausgabung lotet Asma Diakité die Möglichkeiten des Theater-Raums als Ausnahme aus. Die Arbeit ist philosophische Reflexion und zugleich theaterwissenschaftliche Studie ästhetischer Praxis und Erfahrung. Sie macht es möglich, das Theater in Opposition zu einem am Vollbringen orientierten Konzept des Performativen (»kreative Selbstverwirklichung«) als »Kunst des Unterlassens« zu verstehen.

Partizipation als Programm: Wege ins Theater für Kinder und Jugendliche (Theater #100)

by Wolfgang Schneider Anna Eitzeroth

Wie können Kinder und Jugendliche, insbesondere jene, die unter prekären Bedingungen aufwachsen, die Chance erhalten, Theater, Tanz und Performance für sich zu entdecken? Hier setzt das Projekt »Wege ins Theater!« an, das die ASSITEJ (Internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche) von 2013 bis 2017 im Rahmen des Programms »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« durchgeführt hat: Kinder und Jugendliche werden in ihrem sozialen Umfeld mit Theaterangeboten angesprochen, sie erleben und erobern die Bühne und bringen ihre Ideen ins Theater ein. Die Beiträger*innen des Bandes machen die Praxiserfahrungen, Erkenntnisse und Fragestellungen aus dem Projekt für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich und fragen nach der jugend-, bildungs- und kulturpolitischen Positionierung der Theaterkunst.

In Zukunft!: Neue Theaterstücke zur Gegenwart (Theater #101)

by Tina Jerman Maxi Obexer Christian Scholze

Die IN ZUKUNFT-Werkstätten am Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel, die seit 2012 in Kooperation mit EXILE-Kulturkoordination entstanden sind, dienten der persönlichen künstlerischen und politischen Auseinandersetzung mit Migration. Autor_innen, die mehr als nur eine Heimat in sich tragen, selbst eingewandert sind oder Migration als Zuschreibung und Stigma erfahren, konnten betreut und begleitet ihre Themen reflektieren und an ihren Werken arbeiten. Der Band stellt in Ausschnitten die Theaterstücke vor, die während drei jeweils einjähriger Drama-Werkstätten entstanden sind. Die Stoffe und Werke tragen zu neuen Narrativen im literarischen Kontext bei, sie eröffnen einen Eingang in die Vielfalt der Themen und Geschichten und sie reformieren das politische und künstlerische Spektrum Deutschlands. Mit den neuen Realitäten kehren frische Formen ein, die dem deutschen Schauspiel die Chance eröffnen, ein Theater der Vielen zu werden.

WISSEN FORMEN: Performative Akte zwischen Bildung, Wissenschaft und Kunst. Erkundungen mit dem Theater der Versammlung (Theater #102)

by Alice Lagaay Anna Seitz

Was passiert, wenn die Sprache der Wissenschaften auf die Sprache der performativen Künste trifft? Welche Formen der öffentlichen Inszenierung, Darstellung und Versammlung laden dazu ein, sich auf die Produktivität der Fremdheit im Umgang mit Themen und Situationen, mit Anderen und mit sich selbst einzulassen? Jörg Holkenbrink und das Theater der Versammlung gelten als Pioniere solcher Verhandlungspraxen und performativen Forschungen, die sie seit 1992 an der Universität Bremen und darüber hinaus in den unterschiedlichsten regionalen, überregionalen und internationalen Kontexten praktizieren. Der Band zeigt, wie diese Prozesse etliche neue grenzüberschreitende Formate zu Tage gefördert und dadurch innovative Inhalte evoziert haben. Die Autor_innen widmen sich diesen Neuorientierungen vor dem Hintergrund von Bildung, Wissenschaft und Kunst und anhand einer Vielzahl sich ergänzender Darstellungsweisen.

Der Operettenlibrettist Victor Léon: Eine Werkbiografie (Theater #103)

by Barbara Denscher

Als einer der produktivsten Schriftsteller seiner Zeit schrieb Victor Léon (1858-1940) die Libretti zu einigen der weltweit erfolgreichsten Operetten - darunter Lehárs »Lustige Witwe« und »Wiener Blut« von Johann Strauss - sowie über hundert weitere Bühnenwerke. Dennoch ist er weitgehend vergessen - und selbst in der Fachwelt ist der Wissensstand über ihn vielfach lückenhaft. Da Victor Léon jüdischer Abstammung war, wurden seine Werke in der NS-Zeit zwar gespielt, sein Name aber ›totgeschwiegen‹, was die Rezeption bis heute beeinflusst. Barbara Denscher beschreibt in dieser ersten umfassenden Werkbiografie den Weg Victor Léons vom Wiener Musiktheater zur globalen Unterhaltungskultur.

Die Kunst der Gabe: Theater zwischen Autonomie und sozialer Praxis (Theater #104)

by Ingrid Hentschel

»Die Kunst der Gabe« behandelt aktuelle Theater- und Performanceformate in Verbindung mit der interdisziplinären Diskussion um Theorien der Gabe und des Gabentauschs. Angesichts neoliberaler Herausforderungen betont eine Theatertheorie im Zeichen der Gabe das Zusammenwirken von Menschen im Spannungsfeld von Freiheit und sozialer Verpflichtung. Theater braucht beides - ästhetische Autonomie und soziale Praxis, Spiel und Realität. Die deutsch- und zum Teil englischsprachigen Beiträge von Frank Adloff, Marcel Hénaff, Ortrud Gutjahr, Jens Roselt, Ilana F. Silber, Hanne Seitz u.a. geben Einblick in internationale Entwicklungen des Gabe-Diskurses aus Sozialwissenschaft, Philosophie und Anthropologie und präsentieren aktuelle kunst- und theaterwissenschaftliche Positionen.

Ortlose Stimmen: Theaterinszenierungen von Masataka Matsuda, Robert Wilson, Jossi Wieler und Jan Lauwers (Theater #105)

by Mariko Harigai

Stimmen schweben immer in einem Dazwischen. Sie übertragen nicht nur Sprache, sondern lassen als Spur auch vernehmen, woher sie ertönen, und rufen die Hörenden dorthin auf. Zugleich werden diese Orte jedoch aufgelöst. Stimmen lassen uns dabei ihre eigene Ortlosigkeit vernehmen. Anhand von Analysen von Theaterinszenierungen von Masataka Matsuda, Jossi Wieler, Robert Wilson und Jan Lauwers zeigt Mariko Harigai: Das Theater macht die Entstehungs- und Auflösungsprozesse solcher Orte durch Stimmen spürbar.

Performative Künste in Äthiopien: Internationale Kulturbeziehungen und postkoloniale Artikulationen (Theater #106)

by Grit Köppen

Dynamik und stetige Transformationsprozesse prägen die aktuellen Kunstszenen von Addis Abeba. Aus strategischen Gründen gehen performative Künstler_innen Äthiopiens temporär auch Allianzen mit europäischen Kulturinstitutionen vor Ort ein. Durch eine Betrachtung der Geschichte und Ästhetik des äthiopischen Theaters und einer Analyse der strukturellen Bedingungen des Kunstfeldes macht Grit Köppen deutlich, dass der transkulturelle Austausch in der Kunst maßgeblich durch ein Gefüge politischer, ökonomischer, struktureller, materieller und diskursiver Machtrelationen gekennzeichnet ist. Gleichzeitig wird auf die ästhetischen Strategien performativer Künstler_innen verwiesen, in diesem Rahmen dennoch kritische, selbstreflexive und postkoloniale Artikulationen vorzunehmen.

Der Joker im Schauspiel: Zur Reproduktion und Transgression von Typen im deutschen Ensembletheater am Beispiel des Theaterduos Vontobel/Schulz (Theater #107)

by Ellen Koban

Der Joker im Schauspiel birgt das Potential zur Überschreitung von Kategorien wie Geschlecht, Alter und Behinderung - weit über die Grenzen des Theaters hinaus. Welche ästhetische und soziale Kraft der Joker-Figur innewohnt, zeigt Ellen Koban in ihrer ethnografischen Feldstudie, indem sie dem ›Herz‹ des deutschen Stadttheaters auf den Grund geht. Im Nachvollzug seiner historischen Genese und anhand von qualitativen Interviews mit Theaterpraktiker_innen beleuchtet sie die institutionalisierten Voraussetzungen des Ensemblesystems am Beispiel der 2016 mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring ausgezeichneten Schauspielerin Jana Schulz, die gemeinsam mit Regisseur Roger Vontobel seit Jahren mit und an diesen - teils auch gegen diese - strukturellen Bedingungen des Ensembletheaters arbeitet.

Das Denken der Bühne: Szenen zwischen Theater und Philosophie (Theater #109)

by Leon Gabriel Nikolaus Müller-Schöll

Theater und Philosophie - dieser Band vereint erstmals zwei paradigmatische, historische Konstellationen: zum einen jene von der Zusammenarbeit mit Walter Benjamin geprägte Theatertheorie und -praxis Bertolt Brechts, die sich in den »Lehrstücken« und im Fragment »Der Messingkauf« findet. Zum anderen die in gegenwärtigen Theater- und Theoriediskursen einander korrespondierenden Redeweisen von Theater als einer Form des szenischen Denkens (William Forsythe u.a.) und von Philosophie als einer Form des Theaters (Jacques Derrida, Samuel Weber). Die Beiträge aus Philosophie, Theater- und Literaturwissenschaft analysieren das Theater der Philosophie und fragen, wie Theater denkt. Mit einem Beitrag von Jacques Derrida.

Alfred Matusche und Lothar Trolle: Grenzgänger des DDR-Theaters (Theater #111)

by Julia Lind

Eigensinn und SED-Diktatur? Trotz des Diktats der Gleichheit vertraten die Dramatiker Alfred Matusche und Lothar Trolle in der DDR eine eigenständige künstlerische Position. Beide orientierten sich dabei an Traditionslinien der Moderne, welche im kulturellen System der DDR unterrepräsentiert waren. Während Matusche einen sozialistischen mit einem magischen Realismus verknüpfte, entwickelte Trolle Formen des Absurden weiter. Julia Lind stellt diese ungleichen Grenzgänger des DDR-Theaters anhand ausgewählter Theatertexte, Theaterinszenierungen sowie Hör- und Fernsehspiele vor und eröffnet damit einen ungewöhnlichen, »von den Rändern des Sozialismus ausgehenden« Blick auf die deutsch-deutsche Geschichte.

Protestchöre: Zu einer neuen Ästhetik des Widerstands. Stuttgart 21, Arabischer Frühling und Occupy in theaterwissenschaftlicher Perspektive (Theater #112)

by Stefan Donath

Protestformen haben sich im globalen Maßstab und über kulturelle wie politische Grenzen hinweg verändert. Die sozial- und politikwissenschaftliche Protestforschung verfolgt dies aufmerksam, wobei die ästhetischen Dimensionen oft unterbelichtet bleiben. Stefan Donath beschreibt am Beispiel einer der ältesten Ausdrucksformen des europäischen Theaters - dem Chor - den Wandel in den Darstellungsformen von Protest. Er zeigt: Im Rahmen von Stuttgart 21, des Arabischen Frühlings und der Occupy-Bewegung verweisen Protestchöre auf eine neue Ästhetik des Widerstands.

Theater als Kritik: Theorie, Geschichte und Praktiken der Ent-Unterwerfung (Theater #113)

by Olivia Ebert Eva Holling Nikolaus Müller-Schöll Philipp Schulte Bernhard Siebert Gerald Siegmund

Vor dem Hintergrund der Krise klassischer Begründungen des Theaters sowie der Kritik am Theater beleuchten die Beiträge des Bandes dessen Geschichte, Theorie und Fragen neu. Hierbei stellen sie nicht die Gegenstände der Kritik des Theaters zur Debatte, sondern präsentieren aktuelle Untersuchungen zum kritischen Potenzial von Theater - und zum Theatralen der Kritik.

Stimme und Sprechen am Theater formen: Diskurse und Praktiken einer Sprechstimmbildung ›für alle‹ vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Theater #114)

by Dorothea Pachale

Dorothea Pachale untersucht erstmals die Beziehung zwischen einer Sprechstimmbildung, die sich an eine breite Zielgruppe richtet, und den Praktiken des Theaters. Mit Fokus auf den deutschsprachigen Raum analysiert sie die auf die Stimme und das Sprechen ausgerichteten Techniken der Körperformung sowie die ökonomische und normative Ausrichtung einer Sprechstimmbildung ›für alle‹. Die kulturwissenschaftlich orientierte theaterwissenschaftliche Untersuchung, die sich an der Schnittstelle von theater- und sprechwissenschaftlichen sowie pädagogischen Fragestellungen bewegt, legt auch die Rolle der institutionellen Einbindung, die sich in den Verschiebungen und Überlagerungen von Disziplinar- und Performancegesellschaft zeigt, offen.

Wahrnehmung - Ereignis - Materialität: Ein phänomenologischer Zugang für die Theaterdidaktik (Theater #115)

by Philipp Kamps

In der germanistischen Literaturdidaktik etabliert sich mit der Theaterdidaktik jüngst eine neue Perspektive auf das Theater. In ihrem Mittelpunkt steht das Interesse an der Aufführungsdimension, um einen Umgang mit der Theateraufführung im Deutschunterricht zu ermöglichen. In diesem Kontext modelliert Philipp Kamps erstmals einen phänomenologischen Zugang zur Theateraufführung auf der Grundlage der drei Säulen: Wahrnehmung, Ereignis und Materialität. Damit wird das Fundament für einen Unterricht gelegt, der die Wahrnehmung als Erkenntnisquelle ernst nimmt und seine Gegenstände von der Wahrnehmung her ergründet.

Jürgen Gosch/Johannes Schütz Theater (Theater #116)

by Stefan Tigges

Der Regisseur Jürgen Gosch und der Bühnen- und Kostümbildner Johannes Schütz haben mit ihren szenischen Versuchsanordnungen eine ebenso konsequente wie avancierte Theatergrundlagenforschung begründet, die in Bezug auf die Spiel-, Darstellungs- und Bühnenästhetik bis heute nachwirkt und theoretisch herausfordert. Am Beispiel wegweisender Arbeiten speziell aus der Spätphase (Shakespeare, echov, Schimmelpfennig) werden autorenspezifische sowie autorenübergreifende künstlerische Suchbewegungen und signifikante Entwicklungsschritte bestimmt. Im Hinblick auf die Schauspielerinnen und Schauspieler wird insbesondere danach gefragt, warum diese als verdichtetes Ensemble so eigenverantwortlich, augenblickszentriert und (form-)bewusst handeln, komplexe Spielräume, hohe performative Energien als auch szenische Ergänzungsenergien entfalten und in ihrer spielerisch-reflexiven Präsenz potenziert werden. Mit umfangreichem Bildmaterial und einem Nachwort von Jens Harzer.

Performance zwischen den Zeiten: Reenactments und Preenactments in Kunst und Wissenschaft (Theater #117)

by Adam Czirak Sophie Nikoleit Friederike Oberkrome Verena Straub Robert Walter-Jochum Michael Wetzels

Während das Konzept des »Reenactments« seit einiger Zeit als Vergegenwärtigung von Vergangenem in künstlerischen Praktiken populär ist, erfährt der Begriff des »Preenactments« erst in jüngster Zeit Beachtung: Als performative Praxis geht es hier um die Verhandlung hypothetischer Zukunftsszenarien und möglicher Realitäten im Kontext von Aufführungen. Der Band untersucht »P/Reenactments« als ästhetische Konstellationen, in denen sich die zeitlichen Perspektiven verweben und über einen ephemeren Moment hinausweisen. Ziel ist es, künstlerische und politische Situationen an der Schnittstelle von Rekursion und Beginn, Wiederholung und (Ent-)Setzung, Dauer und Öffnung zu betrachten.

Plädoyer für das Tragische: Chor- und Weiblichkeitsfiguren bei Einar Schleef (Theater #118)

by Linn Settimi

Die Tragödie steht vor ihrem Untergang, ausgelöst durch die Ausstoßung von chorischen und weiblichen Figuren. Doch was verbirgt sich hinter dieser Marginalisierung? Welche Auswirkungen hatte sie? Und lassen sich Bestrebungen erkennen, Chor und Frauenfiguren wieder eine zentrale Rolle zuzuschreiben? Mit seiner Deutung der deutschen Theatergeschichte bietet Einar Schleef eine erstaunliche sowie bestürzende Lektüre der heutigen Gesellschaft. Linn Settimi beschäftigt sich mit seinen Überlegungen über den Konflikt zwischen Individuum und Gemeinschaft, das Konzept von Weiblichkeit, Gender Troubles und die Möglichkeit einer Rolleninversion, welche dem Versuch gilt, das tragische Element am Leben zu erhalten.

Europera. Zeitgenössisches Musiktheater in Deutschland und Frankreich: Perspektiven auf künstlerische Innovation und Kulturpolitik (Theater #119)

by Dorothea Lübbe

Was ist der »State of the Art« des zeitgenössischen Musiktheaters in Deutschland und Frankreich? Dorothea Lübbes Studie fokussiert gegenwärtige Transformationen durch das künstlerische Schaffen der »neuen Macher« in beiden Ländern und die daraus entstehenden kulturpolitischen Notwendigkeiten. Die Auswahl an Fallbeispielen berücksichtigt Stadttheater sowie freie Kollektivstrukturen und zeigt deutlich, dass für ein experimentelles Arbeiten im zeitgenössischen Musiktheater und für die Zukunftsfähigkeit des Genres eine kulturpolitische Reform unumgänglich ist.

Staging Gender - Reflexionen aus Theorie und Praxis der performativen Künste (Theater #120)

by Irene Lehmann Katharina Rost Rainer Simon

Die Aufführung und Repräsentation von Gender und Diversity im Spannungsfeld von Ästhetik und Institutionen folgt einem komplexen Wechselspiel. Aktuelle Initiativen der Stadt- und Staatstheater, Konzerthäuser und der Freien Szene weisen darauf hin, dass - obgleich tradierte und neue Genderkonzepte und -diskurse auf den Bühnen ausgehandelt werden - Gender- und Diversity-Gerechtigkeit hinter der Bühne noch lange nicht erreicht sind. Die Beiträge des Bandes beschäftigen sich aus künstlerischer, praktischer und wissenschaftlicher Perspektive mit diesen Dynamiken, ihrer gegenseitigen Durchdringung und ihrer Bedeutung für das Publikum sowie ihrer wissenschaftlichen Rezeption und Analyse.

Theatralität der Existenz: Ethik und Ästhetik bei Christoph Schlingensief (Theater #121)

by Sarah Ralfs

Entlang Christoph Schlingensiefs künstlerischer Auseinandersetzung mit Leben und Sterben erforscht Sarah Ralfs die Genealogien des Theaters, der Oper, des Films, der bildenden Kunst und der Installation in seinem Werk. Im Fokus stehen hierbei die kunsthistorischen Bezüge sowie die strukturellen und diskursgeschichtlichen Analogien zu Leben und Tod. Damit wird eine der außergewöhnlichsten künstlerischen Positionen am Beginn des 21. Jahrhunderts in den Blick genommen und nach deren historischer Verankerung gefragt, deren Gegenwartsbezüge diskutiert sowie Visionen einer ästhetischen Erfahrung des Miteinanderseins im Theater der Existenz beleuchtet.

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